UCC in Schulumgebung

Hallo allerseits,

ich gebe zu, ich denke, meine Chancen hier sind eher begrenzt, aber vielleicht habe ich ja Glück und es kommt wenigstens ein Gedankenaustausch dabei raus.

Bei uns nutzen einige Schulen den UCC in einer UCS@school-Umgebung. Aktuell verwenden wir UCC Version 2.x mit KDE, aber wir werden den Umstieg auf UCC 3.0 (und damit Unity!) nicht ewig aufschieben können. Mich würde vor allem interessieren, ob hier jemand schonmal diesen Umstieg durchgeführt hat (oder überhaupt UCC in einer Schulumgebung einsetzt).

Eine der größten Baustellen ist für mich derzeit das fehlende Startmenü. Wir haben eine Schule, die hier ziemlich viele Ergänzungen vorgenommen hat - auch mit manuell installierten Programmen. Das reicht von normalen Linux-Programmen, die ergänzt wurden über einige Java-Applikationen bis hin zu VirtualBox, die automatisch eine XP-Maschine startet. Darüber hinaus wurden im Startmenü Gruppen für einzelne Fächer angelegt, wo die entsprechenden Programmverknüpfungen dann liegen.

Aktuell forsche ich - mit sehr bescheidenem Erfolg - nach einer Möglichkeit, dass klassische Startmenü in irgendeiner Form nachzubilden, da ich den Launcher in seiner jetzigen Form für nicht wirklich praktikabel halte. (Ich selbst komme inzwischen damit klar, aber Schülern und Lehrern möchte ich das so nicht unbedingt zumuten.) Gibt es eine Möglichkeit, dem Launcher das Verhalten eines “klassischen” Startmenüs beizubringen? Ich könnte mir auch vorstellen, in der Schnellstartleiste einzelne Programmordner aus dem Startmenü zu platzieren, so dass man z.B. auf “Chemie” klicken kann und anschließend die entsprechenden Programme in einer Art “Mini-Startmenü” angezeigt bekommt. Klar könnte ich auch einen Haufen .desktop-Dateien an einen definierten Ordner legen und den Nutzern sagen, sie mögen sich ihr Startmenü selbst nach ihren Bedürfnissen zusammenstellen (wie ich das auf meinem Arbeitsplatz-PC ja auch gemacht habe), aber ich befürchte, dass die Akzeptanz dieses Ansatzes eher gering sein dürfte - bezogen auf die Gesamtheit der Schüler und Lehrer, die das System nutzen sollen/müssen.

Daher an dieser Stelle zunächst mal ganz allgemein die Frage, ob es jemanden gibt, der vor vergleichbaren Problemen stand und wie diese angegangen wurden…

Danke und LG
Thomas

Man muß das Unity in UCC 3 nicht nehmen. Ich nutze z.B. problemlos UCC mit KDE neon.

Hallo,

ich habe einen Hinweis hierauf erhalten, vielleicht geht das ja schon in die gewünschte Richtung: florian-diesch.de/software/c … indicator/

Die Information, dass KDE neon prinzipiell funktioniert, ist schon mal nützlich, zumal ich die Hoffnung, dass mit Unity in Sachen Konfiguration einige Dinge einfacher werden könnten, inzwischen auch aufgegeben habe… Ist es möglich, hierfür das vorhandene Image in der chroot-Umgebung zu erweitern oder muss ein komplett neues Image gebaut werden? (Eine auf den UCC 3 bezogene Anleitung für die Installation habe ich nicht gefunden, und der Thread Neuer UCC vom September letzten Jahres ist ja leider im Sande verlaufen - hoffentlich nicht, weil der User gescheitert ist…)

Der classicmenu-indicator sieht nicht schlecht aus, auch wenn freilich die “Komfort-Funktionen” des KDE-Menüs fehlen…

Aber gut, mit diesen beiden Sachen habe ich jetzt zumindest erstmal zwei Alternativen, die ich im Gespräch mit dem einen oder anderen Lehrer mal zur Diskussion stellen kann…

Ich hab neon am Ende auf den einzelnen Systemen per Hand installiert, da die Anzahl bei mir überschaubar ist. Der Versuch ein neues Image mit neon zu bauen schlug bei mir fehl und ich hab es dann nicht weiter probiert.

An deiner Stelle würde ich es tatsächlich zunächst mal mit der Chroot-Methode probieren.

Bei grob 100 Rechnern an einer Schule ist eine manuelle Installation leider nicht wirklich praktikabel.

Im ersten Versuch bin ich dieser Anleitung hier gefolgt:

gist.github.com/nihathrael/7429 … 3269b3f95a

Auf dem Client hat sie funktioniert - nachdem ich sie in der chroot-Umgebung durchgeführt und das Image anschließend ausgerollt habe, kann ich mich nicht mal anmelden… Nun ja. Wäre halt schön gewesen.

Ich gehe dann mal auf die Suche… :slight_smile:

AFAIK kannst du UCC auch auf einem Rechner ausrollen, dort Neon installieren und das Image des Rechners anschließend für die Verteilung nutzen.

Das würde ich nicht empfehlen. Auf dem “Image” sind dann mindestens die Joininformationen, die Joinscripte sind bereits durchgelaufen, etc… Getestet wurde das so nie.

Ich würde an der Stelle zur Erstellung eines eigenen Images raten.

Dabei wird dann aber auch per Chroot installiert, macht also nicht viel Unterschied. Also sollten mal die Logs angeschaut werden.

Aber muß der UCC dafür zwingend schon gejoint worden sein?

Wenn man kein komplett neues Image bauen will, ist chroot in meinen Augen die einzige sinnvolle Alternative. Nach meiner Erfahrung geht das auch ganz gut, wenn man mal fix eine Software installieren will - ob es für KDE neon auch klappt, werde ich sehen. Das Problem ist, dass der Installationsprozess sehr häufig Fehlermeldungen bringt, deren Auswirkungen auf das fertige Image nicht immer klar sind. Auf jeden Fall muss man /proc, /sys, /dev und /dev/pts mit in die chroot-Umgebung mounten. Darüber hinaus gab es noch ein paar weitere Schritte, die an anderer Stelle empfohlen wurde, deren Bedeutung, Notwendigkeit und Wirkung mir aber im Einzelfall nicht immer ganz klar ist:

dpkg-divert --local --rename --add /sbin/initctl
ln -s /bin/true /sbin/initctl
ln -s /bin/true /etc/init.d/statd
ln -s /bin/true /etc/init.d/gssd
ln -s /bin/true /etc/init.d/idmapd
rm -f /etc/mtab && ln -s /proc/mounts /etc/mtab

Das mit der mtab ist klar, und ansonsten geht es halt darum, dass keine Fehler kommen, wenn Dienste (neu) gestartet werden sollen, die in der chroot-Umgebung (natürlich) nicht laufen.

Darüber hinaus gibt es weitere “Sonderfälle”. Eine etwas ältere Version von VirtualBox erkennt beispielsweise ganz vorbildlich, dass “vermutlich” gerade versucht wird, sie in einer chroot-Umgebung zu installieren und verhält sich entsprechend - die seinerzeit aktuelle Version hatte diese Funktion nicht mehr, weswegen sie sich überhaupt nicht installieren ließ.

Insgesamt hat sich dieses Prozedere als ziemliches Minenfeld erwiesen. :slight_smile:

Hallo,
auch wir setzen UCC3 in einer Schulumgebung ein und sind gleich nach dem Erscheinen von UCC3 auf unity gewechselt.
Die Akzeptanz (bei Schülern und Lehrern) bezüglich der neuen Oberfläche ist nach unserer Erfahrung deutlich höher als bei KDE. Das nur mal am Rande.
Wir versuchen einfache „Standard-Änderungen“ am Image per Chroot zu erledigen, damit das Ausrollen der Images schneller geht.
Nachträgliche Änderungen oder spezielle Anpassungen an den Clients werden per ansible durchgeführt.
Die Mühe mit klassischem Startmenü haben wir uns nicht gemacht. Aber wir „forschen“ gerade daran, neuen Nutzern ein paar Vorgaben mit auf die Programmleiste zu bringen (per lokalem skel-Ordner).
Grüße Torsten

Bei mir war gleich die erste Reaktion “Auf jeden Fall KDE!”. Das Problem ist halt hier, dass an der Schule seit gut 10 Jahren Linux mit KDE im Einsatz ist, und es hier auch schon eine Reihe von individuellen Anpassungen gibt. Bei den meisten davon handelt es sich um Ergänzungen des Startmenüs, wo jetzt auch “exotische” Programme (wine, VirtualBox, Java-Applikationen) in anderen Ordnerstrukturen (nach Schulfächern) integriert wurden. Da wurde natürlich über die Jahre eine ganze Menge an Wissen und Erfahrung angesammelt, so dass ich durchaus Verständnis dafür habe, wenn man das jetzt nicht so einfach aufgeben will… Und selbst wenn der verantwortliche Lehrer da “mitziehen” würde, ist er es, der vor Ort den gebündelten Frust seiner Kollegen abfangen müsste, die da anderer Meinung sind…

Meine Versuche, selbst ein Image zu bauen, waren bisher nicht wirklich von Erfolg gekrönt. (Da bislang alles über chroot funktioniert hat, habe ich es aber auch nicht wirklich nachhaltig probiert.)

Soll das auf dem Desktop landen oder richtig in der Dash-Leiste links? Für Letzteres habe ich auch noch keinen brauchbaren Weg gefunden…

Wir haben jetzt in der Testumgebung folgendes hinbekommen:

  • Einen neuen Nutzer angelegt und alle gewünschten Einstellungen vorgenommen.
  • Danach die .config Einstellungen nach /etc/univention/skel auf dem Server kopiert und die Rechte angepasst.
  • Neu erstellte Nutzer erhalten jetzt die gewünschten Voreinstellungen.
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