Performance per smbd schreibend

Hallo,

ich habe hier ein Problem, bei dem ich nicht mehr weiter weiß.

Ich setze die c’t Edition aktuell in der Version 3.2-2 errata111 inkl. Samba 4 ein. Das System läuft soweit zufriedenstellen, bis auf ein nerviges Problem: Sobald ich mit einen Win7 Domänen client eine größere Datei auf den Server kopieren möchte, bricht die Performance eklatant ein. Bedeutet, ich möchte z.B. eine ca. 1,5GB große Video-Datei vom Client auf den Server kopieren. In den ersten Sek. zeigt mir der Systemmonitor eine Übertragungsrate von ca. 80MB/sec an, doch dann bricht diese eklatant ein und es geht nicht voran. Der Systemmonitor auf dem Server (KDE Desktop-Umgebung) zeigt mir dabei eine CPU-Auslastung aller vier Kerne mit nahezu 100% an. In der Prozesstabelle kann ich allerdings keinen Prozess ausmachen, welcher für die hohe Auslastung verantwortlich wäre. Es dauert dann mehrere Minuten, bis das Kopieren abgeschlossen ist. Aufgrund der hohen Auslastung des Servers werden dann natürlich so gut wie keine Anfragen der Clients beantwortet.

Diese Probleme beobachte ich nur bei schreibenden Zugriff auf den Server. Kopiere ich die gleiche Datei vom Server auf den Client (also “lesen”), kann ich die Performance-Einbrüche nicht feststellen. Die Datei wird konsequent mit ca. 80MB/sec übertragen und die Prozessorauslastung ist dabei bei ca. 20%.

Ähnliche Probleme sehe ich, wenn ich Zugriffsberechtigungen über den Client auf Freigaben des Servers setze, welche eine große Dateianzahl beinhalten.

Das Problem wie in Zugriff von Apple MACs auf SMB-Share beschrieben zu umgehen, hat bei mir keinen Erfolg gebracht.

Ich habe keine Idee mehr, wie ich dem Fehler näher kommen könnte. Bin absoluter Linux/UCS Neuling.

Wäre schön wenn mir jemand ein paar Tipps geben könnte, wie ich dem Problem näher komme.

mfg,
Michael K.

Hallo,

es könnte anhand der Schilderung auch ein I/O Problem sein - hat die Festplatte ggfs. ein Problem? Vielleicht schauen Sie einmal während einer entsprechenden Datenübertragung die Statistiken in top an:

top
#Beenden mit q

Können Sie uns die Ausgabe dieses Befehls hiereinkopieren?

Mit freundlichen Grüßen,
Tim Petersen

Hallo,

danke für die Unterstützung.

Ich habe eine ca 500MB große Datei auf den Server kopiert.

Die Ausgabe von Top zeigt eigentlich keine nennenswerte Auslastung an (?). Zumindest erkenne ich keine:


Nach wie vor sehe ich aber über den Systemmonitor eine hohe Auslastung, entsprechend ist auch das Systemverhalten.


Zur Info: Bei dem Server handelt es sich um einen HP Proliant ML310 G5, die 1TB HDD ist an einem E200-Controller angeschlossen.

mfg,
Michael K.

Hallo,

aus top wird eine relativ hohe System-Load ersichtlich (10) - ursächlich hierfür sind die sehr hohen “wa”-Zeiten (89%). Das bedeutet, dass die CPU momentan wie vermutet auf I/O wartet - das blockiert den “Rest”.
Ich würde in einem ersten Schritt prüfen, ob jeder schreibende Zugriff auf die Platte dieses Verhalten hervorruft - parallel sollte die Platte selbst geprüft werden.

Mit freundlichen Grüßen,
Tim Petersen

Hallo,

es hat jetzt ein wenig gebraucht. Durch einen dummen Fehler meinerseits habe ich das kompl. System zerschossen und musste es neu aufsetzen. Danach hatte ich aber die selben Performanceprobleme.

Mittlerweile habe ich allerdings das Problem erörtert und auch beheben können :-). Das Problem ist entstanden, da ich in meinem Server WD Festplatten mit “Advanced Format” eingesetzt habe. Diese Platten arbeiten intern mit 4KB Sektoren.

Die von mir eingesetzte UCS c’t Edition scheint solche Platten nicht autom. zu erkennen und setzt den Beginn der Partitionen nicht auf den Beginn der intern verwendeten Sektoren (s. http://wdc.custhelp.com/app/answers/detail/a_id/5655/~/how-to-install-a-wd-advanced-format-drive-on-a-non-windows-operating-system), was zu den Leistungseinbrüchen führt.

Ich konnte mithilfe dieser Beschreibung http://lifehacker.com/5837769/make-sure-your-partitions-are-correctly-aligned-for-optimal-solid-state-drive-performance und einer GParted-Live-CD die Partitionen entsprechend verschieben und stelle nun eine verdreifachte Schreibgeschwindigkeit fest. Auch die System-Auslastung hat sich dadurch deutlich verbessert und es kommt nicht mehr zu den Einbrüchen bei größeren Kopieraktionen.

Hilfreich war hierbei die Messung der I/O-Performance wie z.B. hier http://www.thomas-krenn.com/de/wiki/Linux_I/O_Performance_Tests_mit_dd beschrieben. ACHTUNG: Die “of=”-Angabe sollte bei einer verwendeten Festplatte dringend auf eine Datei umgeleitet werden und nicht direkt auf eine Partition!!!

mfg,
Michael K.

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